Mountainbiken in der Rhön
Während die touristischen Highlight-Regionen in den Alpen wie die Schweiz und Südtirol schon seit langem um die zahlungskräftige Zielgruppe der Mountainbiker buhlen, tut man sich in vielen Gegenden Deutschland schwer, sich mit gezielten Angeboten einen Teil dieses Wachstumsmarktes zu sichern. Das liegt sicher zum Teil an der Kleinstaaterei in Deutschland, wo jedes Dorf, jede Region sein eigenes touristisches Süppchen kochen will und dann nur eine dünne Gemüsebrühe herauskommt.
In der Rhön versucht man neue Wege zu gehen, indem man versucht, länderübergreifend die touristische Entwicklung voranzubringen. Koordiniert wird das Ganze von der Rhön GmbH mit Sitz in Wildflecken - Oberbach: www.rhoen.de
Die Rhön liegt in drei Bundesländern: Thüringen, Hessen und Bayern. Was den MTB-Tourismus angeht, sind derzeit einzig im bayerischen Teil der Rhön nennenswerte Ansätze vorhanden, etwas Ordentliches auf die Beine zu stellen. Allerdings ist auch im bayerischen Teil der Rhön die Situation in verschiedenen Landkreisen sehr unterschiedlich. Manche Kommunen mauern massiv, wenn es um das Thema MTB-Tourismus geht, andere sind deutlich aufgeschlossener. Insgesamt setzt sich wie auch in den anderen deutschen Mittelgebirgsregionen nur sehr zaghaft die Erkenntnis durch, welches touristische Potenzial hier brachliegt. Dabei ist gerade die zentrale Lage der Rhön prädestiniert für den Trend zum Kurzurlaub, zur Auszeit zwischendurch, für das "perfekte Wochenende". Gerade in der heutigen Zeit, wenn fast alle ihre Freizeit nach der Wetter-App planen, tun Regionen gut daran, ganz konkrete touristische Angebote zu machen. Erste Ansätze sind zweifelsohne vorhanden, sie müssen jedoch weiterentwickelt und ausgebaut werden.
GPS-Tracks der Touren: hier downloaden
Biosphärenzentrum Rhön: Haus der Schwarzen Berge
Für den Bereich des Aktivtourismus mit der Spielart Mountainbiken sind Rundtouren das Wichtigste, die von verschiedenen Einstiegspunkten aus gefahren werden können. Ausgetüftelt hat die MTB-Touren mit großer Leidenschaft und immenser Präzision Andreas Schubert, der mit seiner Firma Rhoentouren.de auch vor Ort mit geführten Touren präsent ist. Ich hatte im Vorfeld eine Tour von ihm getestet und für gut befunden. Umso mehr freute ich mich darauf, endlich einmal einfach gute Touren abfahren zu können und nicht selber alles neu zu recherchieren.
In der Rhön findet der Mountainbiker alles, was er braucht:
MTB-Touren mit Panoramen und Trails
Am Heidelstein in der Langen Rhön mit Blick zur Wasserkuppe
Reaktivierter Singletrail bei der Klauswald-Runde - Info siehe hier
Und natürlich gibt es auch eine gute touristische Infrastruktur mit den vielen Bädern. Wir haben unser Quartier im Staatsbad Bad Brückenau im Dorint-Hotel aufgeschlagen. Der perfekte Ort, um den aktiven Teil des Kurzurlaubs mit Wellness vor Ort abzurunden.
Da freut man sich nach der Tour....
... schon wieder auf den neuen Tag.
Tour 1: Kissinger Trias-Tour
Die Abwechslungsreiche
Rundum ausgewogene MTB-Tour mit ausreichend Trailanteilen, auf kurzer Strecke vollgefüllt mit Sehenswürdigkeiten und Panoramen.
Einstiegspunkte: Wanderparkplatz Garitz am westlichen Ortsrand von Bad Kissingen (empfohlen), weitere Parkplätze: Wittelsbacher Turm, Kissalis (über Stichweg), am Bahnhof Bad Kissingen (über Stichweg), Euerdorf (über Stichweg)
Länge: ca. 25 km
Höhenmeter: ca. 500 hm
Tiefster Punkt über NN: 190 m
Höchster Punkt über NN: 409 m
Fahrtrichtung: entgegen dem Uhrzeigersinn
Trails: überwiegend S0, S1, ein kurzer, steiler Bergab-Trail nach dem Wittelsbacher Turm mit Wurzeln etc. hat S2 nach Singletrailskala - STS
Das Gebiet südlich Bad Kissingens ist vom Erdzeitalter der Trias geprägt. Am Nordufer der Saale dominiert der Buntsandstein, am gegenüberliegenden Südufer kann sich noch der erdgeschichtlich jüngere Muschelkalk behaupten. Wer sich etwas für Geologie interessiert wird für diese Tour sicherlich einen ganzen Tag benötigen. Neben den o.g. Geotopen, von denen die Saurierfährten sicherlich das eindrucksvollste sind, führt die Tour auch immer wieder an Infotafeln des Themenwanderwegs „Weg durch die Zeit“ vorbei. Ein längerer Stopp ist beim Museum Triassica in Euerdorf möglich. Wird der Bahnhof Bad Kissingen als Einstiegspunkt genutzt, kann mit der Bahn angereist werden. Zugleich lässt sich auf dem Weg zur Strecke das Staatsbad mit seiner Architektur und dem Kurpark besichtigen. Bad Kissingen bewirbt sich gemeinsam mit anderen Bädern um die Aufnahme in die Liste „Great Spas of Europe“.
Sehenswürdigkeiten: Geotop Saurierfährten bei Euerdorf, Geotop „Wichtelhöhlen“, Geotop am Haarberg, Museum Triassica in Euerdorf (Sa/So von 14-17 Uhr), Wittelsbacher Turm, Staatsbad Bad Kissingen, Ruine der Eyringsburg, Klosterruine bei Aura (ist jedoch nur ein unvollendeter Rohbau)
Einkehr: Imbiss in Euerdorf Gastwirtschaft am „Wittelsbacher Turm“,
Besonderheiten: Strecke quert Golfplatz. Vorsicht vor fliegenden Golfbällen. Bislang wurden noch keine Treffer bekannt.
GPS-Tracks der Touren: hier downloaden
Online-Karte, Höhenprofil
Bilder
Klosterruine bei Aura
Trail im Hainbuch bei Euerdorf
Saurierspuren
Saalebrücke in Euerdorf
Einsame Waldpfade am Haarberg
Der Wittelsbacher Turm kann bestiegen werden und eröffnet einen eindrucksvollen Blick über Bad Kissingen hinweg auf die „Schwarzen Berge“ und den Kreuzberg, den südlichsten Bergen der Hohen Rhön.
Panorama auf Bad Kissingen
Ende des S2-Trails nach dem Wittelsbacher Turm
Golfplatz Bad Kissingen
Steinerne Zeugen der Erdgeschichte auf der Kissinger Trias Tour
Zum Abschluss einen Abstecher nach Bad Kissingen: schöne Promenade entlang der Fränkischen Saale.
Tour 2: Klauswaldrunde
Die Sportliche
Diese ambitionierte Cross-Country-Tour verläuft überwiegend auf schmalen Waldwegen und ist gewürzt mit einigen knackigen Wurzel-Trails.
Einstiegspunkte: Parkplatz am Schloss Aschach (empfohlen), weitere Parkplätze: Klaushof, Bad Bocklet (über Stichweg), Wander-Parkplatz zwischen Steinach & Premich
Länge: ca. 27 km
Höhenmeter: ca. 600 hm
Tiefster Punkt über NN: 207 m
Höchster Punkt über NN: 406 m
Fahrtrichtung: im Uhrzeigersinn
Trails: überwiegend S0, Wurzeltrailabschnitte S1, nach Singletrailskala - STS
Die Tour punkte vor allem durch ihre hervorragende Wegequalität. Asphaltpassagen beschränken sich auf die Ortsdurchfahrten, Passagen auf Schotter sind die Ausnahme. Dafür viele schmale Waldwege und einige Singletrails.
Sehenswürdigkeiten: „Pfad der Baumgiganten“ gegenüber Wildpark Klaushof, hier auch sehenswert das neue Bibergehege (in Planung das „Naturerlebniszentrum“ des UNESCO-Biosphärenreservat Rhön), Klosterkirche in Frauenroth, Kapelle oberhalb Stralsbach, Staatsbad Bad Bocklet mit schönem Kurpark entlang der Fränkischen Saale (über Stichweg zu erreichen),
Einkehr: Stralsbach: Gasthaus „Weißes Rössl“, Aschach: Schlossstuben
Besonderheiten: Schloss Aschach mit drei Museen, am Parkplatz vor dem Schloss Haltestelle der einzigen Postkutschenlinie Deutschlands.
GPS-Tracks der Touren: hier downloaden
Online-Karte, Höhenprofil
Bilder
Trail im Klauswald
Offener Blick an der Hermannsruh
Kapelle bei Strahlsbach
Konzentration aus Respekt vor dem Wurzeltrail
Mit Schwung in den freigelegten Singletrail
Feiner Wiesentrail auf dem Weg nach Aschach
Schloss Aschach
Tour 3: Schwarze Berge
Die Hüttentour mit eMTB-Challenge am Dreistelz
Sehr vielfältige und in ihrer Gesamtlänge anspruchsvolle Tour, die das ganze Potenzial des Mountainbikens in der Rhön anschaulich demonstriert. Highlights sind die Trailabschnitte bei der Abfahrt von der Kissinger Hütte hinunter nach Wildflecken.
Einstiegspunkte: Parkplatz am Busbahnhof Bad Brückenau oder am Haus der Schwarzen Berge in Oberbach (empfohlen), weitere Parkplätze: Vier Eichen bei Schildeck, Kissinger Hütte, Würzburger Haus
Länge: 59 km
Höhenmeter: 1200 hm
Tiefster Punkt über NN: 310 m
Höchster Punkt über NN: 830 m
Fahrtrichtung: entgegen dem Uhrzeigersinn
Trails: überwiegend S1, nach Singletrailskala - STS
Die Tagestour führt aus dem Rhönvorland mit seinen einzeln stehenden Vulkanschloten heraus in die erste Bergkette der Hohen Rhön, die „Schwarzen Berge“. Der Name rührt her vom schwarzen Basaltgestein, das diesen Höhenzug prägt. Querung der „Schwarzen Berge“ nahe der Kammlinie auf schönen, naturnahen Waldwegen. Drei Rhöner Berghütten am Weg. Schöner Singletrail am Ende der Tour nach Wildflecken. Es wird empfohlen, die Tour auf jeden Fall in Oberbach oder Bad Brückenau zu beginnen, damit die Tour auf dem neu eröffneten Bahntrassenradweg ab Wildflecken talwärts entspannt beendet werden kann.
Sehenswürdigkeiten: Die Berge Dreistelz & Mettermich als Vertreter früherer Einzelvulkane. Basaltaufschlüsse in Folge des Basaltabbaus am Berghaus Rhön (Tintenfässchen) und am Basaltwerk Stangenroth. Bergwiesen in den „Schwarzen Bergen“, dort auch Kernzonen (Totalreservat) des UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Im Umfeld der Tour können besucht werden: Staatsbad Bad Brückenau mit dem Deutschen Fahrradmuseum, „Grube Marie“ (Schwerspatabbau) unweit von Oberbach (Schlüssel im Biosphärenzentrum Rhön Haus der Schwarzen Berge).
Einkehr: die Berghütten: Berghaus Rhön, Würzburger Haus, Kissinger Hütte (meine Empfehlung), Café am Biosphärenzentrum Rhön Haus der Schwarzen Berge“ in Oberbach
Besonderheiten: Der fordernde Aufstieg aus dem Sinntal beim Staatsbad Brückenau zum „Dreistelzberg“ mit Aussichtsturm kann fakultativ auch entfallen oder als einzelne Rundtour gefahren werden. In diesem Falle erreicht man die Tour vom Radweg am Ex-Bahnhof Bad Brückenau bergauf in Richtung Grundschule und weiter auf dem Breitenbacher Weg. Auch die Passage am Mettermich, einem Berg, der schon zu keltischen Zeiten besiedelt war, ist nicht ohne. Die Trails sind rau und werden selten begangen oder befahren. Der Mettermich ist der einzige Berg in der bayrischen Rhön mit Gipfelbuch, Aufstieg (ca. 20 min) nur zu Fuß möglich. Kurze Schiebepassage (ca. 20 Höhenmeter) an der Würzburger Hütte zum Höhentrail, um Konflikte mit Wanderern zu vermeiden. Der Normalweg zur Kissinger Hütte wird insbesondere an Wochenenden stark von Wanderern frequentiert.
GPS-Tracks der Touren: hier downloaden
Online-Karte, Höhenprofil
Bilder
Trail an den Pilsterköpfen
An der Urbuche mit Blick zum Mettermich
Reste alter Wallanlagen der Kelten am Mettermich
Willkommene Rast
Rhönschafe am Wegesrand
Höhenpfad in den Schwarzen Bergen
Basaltsee am Parkplatz Eiserne Hand
Kissinger Hütte: klare Empfehlung, hier zu rasten (toller Blick zum Kreuzberg und in die Lange Rhön, riesige Portionen)
Zu Beginn leichte Abfahrt am Feuerberg
Wurzeltrail am Feuerberg
Highlight - Wildflecken-Trail
Entspanntes Ausrollen auf dem Radweg bei Oberbach
Historisches Ambiente am Tourende im Staatsbad Brückenau
Tour 4: Lange Rhön
Die Panoramatour
Absolute must-do-Tour im Drei-Ländereck der Rhön (Bayern, Hessen, Thüringen), die mit grandiosen Weitsichten punktet. Ein besonderes Erlebnis für mich war die gemeinsame Befahrung dieser Tour mit Andreas Schubert, der alle diese Touren mit Sinn und Verstand recherchiert und zusammengestellt hat. Ich weiß sehr genau, wie viel Arbeit damit verbunden ist. Hut ab vor seiner Leistung. Als kleine Referenz an ihn ist er als Mountainbiker auf den Bildern dieser Tour zu sehen.
Einstiegspunkte: Parkplatz am Rothsee (empfohlen), weitere Parkplätze: am Schwarzen Moor, an der Thüringer Hütte, Schornhecke, Steinernes Haus
Länge: ca. 48 km
Höhenmeter: ca. 1000 hm
Tiefster Punkt über NN: 557 m
Höchster Punkt über NN: 925 m
Fahrtrichtung: im Uhrzeigersinn
Trails: überwiegend S0, kurze Wurzeltrailabschnitte S1, nach Singletrailskala - STS
Die Tour in die weiten, offenen Landschaften des NSG „Lange Rhön“ und zeigt das für die Rhön so typische Bild der Bergwiesen, durchsetzt mit Solitären und Baumgruppen. An den Hängen des Ostabfalls naturnahe Buchenwälder. Oftmals freie Sicht (Heidelstein) in die Hessische Rhön (Wasserkuppe) und das östliche Rhönvorland bis hin zum Thüringer Wald. An der Thüringer Hütte der Blick zu den charakteristischen Gleichbergen bei Römhild.
Sehenswürdigkeiten: Rotes Moor, Schwarzes Moor, Lagertor des RAD am Weg zum „Schwarzen Moor“, Frauenhöhle, sensationell die Basalt-Prismenwand am Gangolfsberg, die auf einem kurzen Stichweg erreicht wird, Basaltsäulen am „Steinernen Haus“, Besucherbergwerk am Rothsee
Einkehr: Holzberghof, NABU-Haus am „Roten Moor“, Kiosk am „Schwarzen Moor“ (meine Empfehlung), Thüringer Hütte, Schweinfurter Haus, Kiosk am „Steinernen Haus“, Fischgaststätte am Rothsee
Besonderheiten: Gebiet mit viel Geschichte in wechselnden Grenzbereichen (Königreich Bayern – Königreich Preußen (heute Hessen), BRD – DDR, Bayern-Thüringen (Thüringer Hütte – Gebiet vormals zu Thüringen). Absolut empfehlenswert der kurze Abstecher am Schwarzen Moor zum Grenzturm an der ehemaligen innerdeutschen Grenze mit Blick nach Frankenheim und Birx (das wohl am dereinst am stärksten abgeschlossene Dorf in der Ex-DDR. Am Rastplatz "Schwarzes Moor" gibt es Bikeboxen, in denen man sein ggf. hochwertiges Fahrrad sicher unterstellen kann, falls man zum Beispiel den nur zu Fuß möglichen Rundgang durch das Schwarze Moor machen möchte.
GPS-Tracks der Touren: hier downloaden
Online-Karte, Höhenprofil
Bilder
Empfohlener Tourstart am Rothsee
Traileinlage in Richtung Schwarzbachgraben
Teufelsmühle
Auffahrt am Heidelstein
Blick in die Hessische Rhön
Am Schwarzen Moor
Blick von der Thüringer Hütte ins Grabfeld und zu den Gleichbergen bei Römhild
Basalt-Prismenwand am Gangolfsberg (auf Stichweg zu erreichen)
Interessante Begegnung mit der berühmten Schafherde aus Bamberg: jedes Jahr gelangen die Schafe in einem Marsch über 120 km von Bamberg auf die Hochweiden in der Rhön
Super Wiesentrail zum Finale am Rothsee
Am Tourende mit Blick zum Kreuzberg: dort befindet sich ein bekannter Flowtrail hinab nach Bischofsheim i.d. Rhön.
Fazit
Andreas Schubert hat bei der Ausarbeitung der MTB-Touren für die Bayerische Rhön wirklich einen super Job gemacht. Die Rundtouren, die ich nun kennengelernt habe, sind ausgewogen und stimmig. Sie sind geeignet für die Befahrung mit Mountainbikes und modernen eMountainbikes. Für diese Reportage sind wir bewusst mit einem eMTB gefahren, sonst wäre es in unserer Paarkonstellation überhaupt nicht möglich gewesen, diese Touren gemeinsam zu unternehmen. Gerade darin liegt das enorme Potenzial der eMTB als Freizeitsportgerät - es bringt die Familien und Generationen zusammen, schafft gemeinsame Naturerlebnisse abseits der asphaltierten Radwege ohne das Stress aufgrund der unterschiedlichen Leistungsvoraussetzungen aufkommt.
Es muss allerdings auch klar gesagt werden: ein Mindestmaß an Fahrfertigkeiten muss man bei diesen Touren haben, ansonsten bleibt man besser auf den reichlich vorhandenen Radwegen in der Rhön. Ist man vorher schon mit einem normalen MTB gefahren, ist der Umstieg auf ein eMTB sicher kein großes Problem. Bringt jemand keine Raderfahrung mit, ergibt sich sogar ein weiterer touristischer Ansatz. Angebote mit speziellen Einweisungen bzw. Fahrtechniktrainings für Fahrer von modernen eMTB würden das touristische Programm sinnvoll abrunden. Dazu gibt es bereits einige Anbieter vor Ort - siehe Info
Das Wichtigste ist jedoch zunächst, dass die MTB-Touren nun freigegeben und veröffentlicht werden, was mit einer entsprechenden Marketingkampagne verbunden sein muss. Auch wenn mir persönlich ein sauberer GPS-Track ausreichen würde, um diese Touren nachzufahren, ist es natürlich unerlässlich, die Touren vor Ort entsprechend auszuweisen und zu beschildern. Allein um zu demonstrieren, dass hier Mountainbiker offiziell unterwegs sein dürfen. Auch wenn das bayerische Waldgesetz eines der liberalsten in Deutschland ist und ein generelles Betretungsrecht des Waldes garantiert, muss man den Naturschutz im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön respektieren. Das gilt für Wanderer, Mountainbiker und alle Waldnutzer gleichermaßen und sollte klar und deutlich kommuniziert werden. Keine dieser Gruppen hat einen Vorrang vor einer anderen: Respekt und Rücksichtnahme sind wichtige Grundprinzipien, damit dieses Nebeneinander gut in der Rhön funktioniert. Die Voraussetzungen sind sehr gut. Bei unseren Touren unter der Woche sind wir auf der Strecke im Wald kaum auf andere Wanderer, geschweige denn Mountainbiker getroffen. Nur im Umkreis von 500 Metern an den Stellen, wo man mit dem Auto hinkommt, trifft man ab und an auf Menschen. Die Fläche und das Wegenetz sind in einem Mittelgebirge wie der Rhön so groß und vielfältig, dass Konflikte wie in den Alpen quasi ausgeschlossen sind. Der Nutzungsdruck ist aufgrund der topografischen Eigenheiten in einem Mittelgebirges viel geringer als in Alpentälern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt: Urlaub in Deutschland ist wieder deutlich auf dem Vormarsch. Davon muss doch eine Region wie die Rhön profitieren, die so zentral in Deutschland liegt und so gut verkehrstechnisch und ohne Flugzeug erreichbar ist. Ich hatte zum Beispiel nur eine entspannte Anfahrt von nicht einmal 2 Stunden, dadurch gewinnt man quasi 2 Urlaubstage. Das passt doch alles zum Nachhaltigkeitskonzept, dass ja nun in aller Munde ist und auch in der Rhön mit der Betonung auf regionale Besonderheiten und Spezialitäten gut aufgenommen wird. Deutschland ist in seiner Vielfalt so ein tolles Reiseland. Es gibt so viel mit dem Mountainbike zu entdecken in der Bayerischen Rhön: die Botschaft muss in die Welt getragen werden und Hessen und Thüringen sollten langsam aufwachen.
Danke Andreas Schubert (links im Bild) für die tollen MTB-Touren in der Rhön!
So vielfältig ist die Rhön!
Weite Landschaften
Einsame Waldpfade
Idyllische Seen
Spannende Trails
Unendlich viel Natur!
Anfrage für Infos zum Nachfahren der Touren
Rhön GmbH
Rhönstraße 97
97772 Wildflecken – Oberbach
Telefon: +49 (0)9749 930080-0
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Internet: www.rhoen.de
oder GPS-Tracks der Touren: hier downloaden
Touristische Angebote zum Thema MTB und eMTB in der Rhön
und aktuell auf der o.g. Website der Rhön GmbH